Faszinierendes Tauchgebiet im Südchinesischen Meer
Tauchabenteuer in Gottes kleines Paradies
Die doch recht lange Anreise, von Zürich via Singapur nach Cebu und weiter, mit der Schnellfähre nach Tagbilaran, endet nach zweistündiger Autofahrt vor dem Eingang zum Resort Coco White Beach in Guindulman.
Lange, Lianenartige Pflanzenfäden hängen zum Eingangstresen herunter, welche in kräftigen Farben den Schriftzug „Welcome“ trägt. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der leicht modernde Pflanzengeruch bestätigen uns, dass wir auf Indonesiens Tropeninsel Bohol angekommen sind.
Liebenswürdiger Empfang
Die freundliche kleinen Philippinin „Berlin“ hat uns am Flughafen in Cebu abgeholt und sicher zum Resort begleitet. Absolut Liebenswürdig ist der Empfang. Der Resortbesitzer Reto Clavadetscher, lässt es sich nicht nehmen, uns höchstpersönlich zu empfangen. Die hübschen Serviceangestellten legen jedem von uns Ankömmlingen einen Blumenkranz um den Hals und eine frische Kokosnuss wird uns als erfrischendes Willkommensgetränke angeboten. Bereits hat die Nacht das Resort verdunkelt und die so typischen Geräusche des Urwaldes machen sich bemerkbar. Auf dem dezent ausgeleuchteten, schmalen Weg, werden wir zu unseren Bungalows gebracht. Hübsche, mit aus einem Geflecht von Palmenblättern angefertigten Verschalungen, eingefasste Häuschen, stehen leicht versetzt im Palmenpark.
Unser zu Hause für die nächsten zwei Wochen.
Gespannt betreten wir die kleine, mit Bambusmöbeln ausgestattete Veranda. Weit unten ist das Rauschen des Meeres zu hören, doch die finstere Nacht, verwehrt uns den erahnten, atemberaubenden Ausblick auf das weite Meer. Das leise Knacken des Türschlosses, lässt die etwas knarrende Holztüre aufschwingen und das kühl wirkende Licht lässt, das im Raum stehende, mit Moskitonetzen bekleidete Himmelbett, hervorheben. Schön ist das Zimmer, einfach aber doch gemütlich. Das Badezimmer scheint sauber und zweckmässig. Der Deckenventilator sorgt für bewegte Luft und die eben vom Hotelier in Betrieb gesetzte Klimaanlage verschafft innert kurzer Zeit ein angenehmes Raumklima. Kurzerhand sind die Koffer ausgepackt. Die erfrischende Dusche und saubere Kleider lassen uns die Reisestrapazen kurzerhand vergessen.
Ferienstimmung kommt auf
Unter dem grossen Vordach des Pavillons ist ein langer Tisch hübsch eingedeckt und fackelndes Kerzenlicht, umringt von zierlichen Blumenkränzchen verleihen dem Speisesaal die so romantische Stimmung. Aus den Lautsprechern verzaubert die Melodie eines bekannten Oldies, das Anwesen mit angenehmen Urlaubs-Feeling. Fein hat es geschmeckt, das Nachtessen und sogar ein erfrischendes Mango-Dessert ist serviert worden. Kurze Zeit später verdunkeln sich die Lichter in den Bungalows und der wohltuende Schlaf stärkt unsere angekommene Reisegruppe für den kommenden ersten Tauchtag.
Der Tag erwacht
Das Geschrei der unzähligen Hähne, im und um das Resort, lässt das Leben im Coco White Beach erwachen. Voller Erwartung lassen mich die durchs Fenster leuchtenden Sonnenstrahlen aus dem Bett schiessen. Auch Miguel, mein Zimmergenosse ist erwacht und so schreiten wir gemeinsam auf die Veranda. „Wauh, geil!“ Ertönt es von uns beiden gleichzeitig. Fantastisch ist der Ausblick durch die Palmenblätter hindurch auf das Smaragdblaue Meer. Glasklar scheint das Wasser und verspricht reges Leben unter der Wasseroberfläche. Bereits erwartet man uns zum reichhaltigen Frühstück.
Die erste Ausfahrt
Frisch gestärkt schreiten wir als vollzählige Tauchergruppe vorbei an der imposanten Poollandschaft zur Tauchbasis hin. Erwin, unser Tauchgide strahlt uns mit seinem symphatischen, breiten Grinsen entgegen und begrüsst seine Gäste in freundlicher Philippinischen Manier. Karin, René, Gerry, Miguel und schliesslich Robi, jeder von uns erhält seinen Platz für das Tauchmaterial. Schon nach kurzer zeit stehen wir am Strand vor dem weissen Auslegerboot „ Gipsy Queen“. Unser Equippement ist von fleissigen Trägern bereits zum Schiff geschafft worden. Knatternd legt das Tauchboot ab und auf den kleinen Wellen des tiefblau leuchtenden Wassers, schneidet sich der Schiffskiel seinen Wasserweg zum ersten Tauchspot. Wir sind nur gerade sieben Taucher und so macht das Ausrüsten bei genügend Platz wahres Vergnügen.
Der erste Tauchgang
Das Boot liegt vor Anker und eine leichte Strömung wird uns über das Riff hinweg tragen. Sprudelnd perlen die Luftblasen, nach meinem Sprung ins 29° warme Wasser, zur Oberfläche und allmählich offenbart sich die ganze Schönheit dieser Unterwasserwelt, im sich aufklarenden Wasser. Nur wenige Meter tiefer zieht das pulsierende Riffdach unter den absinkenden Tauchern hindurch, dann bricht die Riffkante ins tiefe Blau des Droppoffs. Was für ein Anblick! Tausende Fische wuseln am Riffhang wie Bienen am Stock. Kunterbunt, in allen nur möglichen Farben präsentiert sich, die von Gorgonienfächern und Peitschenkorallen bestückte Felswand. Eine Wasserschlange streift elegant durch das Gewirr dieser geheimnisvollen Welt des Poseidons. Wie war das schon wieder? Chris, der bereits schon seit einigen Tagen anwesende Tauchgast, hat an diesen Riffen, schon zweimal einen Walhai beobachten können. Also schweift mein Blick immer wieder ins Blaue Wasser. Erneut drehe ich mich zum Tiefenwasser hin und kann es kaum fassen. Da zieht doch tatsächlich ein etwa acht Meter langer Walhai, nur gerade einen Steinwurf von uns entfernt am Riff entlang. Gegenseitig zupfen und stossen wir uns untereinander, damit ja keiner das phänomenale Erlebnis verpasst. Allesamt staunen wir, sichtlich etwas perplex, dem grossen Fisch nach, wie dieser langsam in der Unendlichkeit des offenen Meeres verschwindet. Ein Riesengefuchtel und Gezappel voller Freude macht sich in unserer Gruppe breit, als hätten wir eben als Mannschaft ein Tor erzielt.
Weitere Highlights
Erwin unser Tauchgide hat uns mit seiner hervorragenden Kenntnis über das Leben in seinem Meer, zu den Juwelen der Unterwasserwelt im Südchinesischen Meer geführt. Sein enormer Blick für die kleinsten Wesen im Riff hat uns die einzigartigsten Erlebnisse verschafft. Weitere Walhaisichtungen haben wir während den weiteren Tauchtagen nicht mehr erlebt, doch jeder weitere Tauchgang, ist dem Anderen mit vielen Highlights und spannenden Entdeckungen gefolgt. Meeresschildkröten, Barakuda, - und Makrelenschwärme, Krötenfische, Nacktschnecken in allen Farben und sogar die kleinen zierlichen Pygmäenseepferdchen, haben als Notiz in die Logbuchseiten ihren Platz gefunden. „Einfach nur herrlich“! So ist ein jeder der vielen schönen Tauchgänge umschrieben worden.
Auch das Festland geniessen
Leider hat ein Fürchterliches Erdbeben, nur gerade drei Tage vor unserer Hinreise nach Bohol, die Insel heimgesucht. Strassen und Brücken, aber auch etliche Gebäude sind zerstört worden. Bedauerlicherweise sind auch Menschen gestorben und es ist eine Zeit lang nicht sicher gewesen, ob wir die Reise nach Bohol überhaupt antreten können. Ein klärendes Telefongespräch mit Reto hat aber dann bestätigt, dass wir trotz der misslichen Umstände auf die Philippinen reisen können. Nebst dem Tauchen haben wir auch die Besichtigung der berühmten „Chocolate Hills“ und einen Ausflug zu den niedlichen Halbaffen den „Tarsiern“ geplant. Der beschädigten Infrastruktur wegen ist dies aber nicht möglich gewesen. So haben wir es vorgezogen einen Marktbesuch in Ubay zu machen. Dazu haben wir uns einen Original Jeepney gemietet und eine spassige Fahrt, vorbei an Reisfeldern und Mangoplantagen, über die Insel erlebt. Der Besuch dieses regen Ortes ist uns gleich eines Tauchganges vorgekommen. Buntes Treiben und unzählige Kuriositäten haben dem Handelszentrum seinen so persönlichen Charme verleiht.
Wer mit etwas Abgeschiedenheit, Abenteuer und einer absolut faszinierenden Unterwasserwelt seinen Urlaub verbringen mag, dem ist die Reise zur Insel Bohol als ganz besonderes Erlebnis zu empfehlen. Wir sind heute mehr als glücklich, die Tage im Coco White Beach erlebt zu haben.
Eine Hinreise ist trotzdem zu Empfehlen
Am 15. Oktober 2013, ist Die Insel Bohol und weitere teile der Philippinen durch ein Erdbeben schwer geschädigt worden und hat über 140 Menschenleben gefordert. Dessen nicht genug, hat am 8. November 2013 der verheerende Wirbelsturm „Haiyan“, das Leben von über 4’000 Menschen gefordert. Mehr als 2’000 Menschen gelten noch immer als vermisst. Die Zahl der Obdachlosen ist katastrophal und geht ins unermessliche. Die Internationale Gemeinschaft hat viele Spenden zusammengetragen und die Nothilfe ist am Laufen. Es wird viele Jahre vergehen, bis sich dieser Inselstaat von diesen gewaltigen Zerstörungen erholt hat. Die Philippinen sind ein Inselstaat mit über 7'000 Inseln. Davon ist glücklicherweise ein grosser Teil vom Taifun verschont geblieben und somit für den Tourismus weiter offen. Die Philippinen brauchen dringen wirtschaftliches Einkommen. Das heisst also, auch weiterhin den Tourismus. Es soll also auf keinen Fall ein Hindernis sein, die Philippinen künftig als Reiseziel zu besuchen. Eine gründliche Vorinformation bei den entsprechenden Reiseanbietern ist angebracht und so wird sich zeigen wo in diesem faszinierenden Land weiterhin Urlaub gemacht werden kann.